Tafelstücke aus dem Rosengarten 1993

…unmerklich langsam ablaufende Veränderungen von Gebirgsformationen, die ständig aggressiven Prozesse wie Korrosion und Erosion ausgesetzt sind, bezieht Bühler auf die subtilen Farbschichtungen seiner Gemälde…

Matthias Mende, Nürnberg 1993


…Bühler nimmt Erde im wörtlichen Sinn als bestimmendes Pigment seiner Farben und imaginiert uns mit dem Pinsel auf der Leinwand den Widerschein einer real nicht darstellbaren, mit den Händen jedenfalls nicht greifbaren Welt…

…der konkreten Form werden dabei unbestimmte, jedenfalls nicht an definierte Sehgewohnheiten gebundene, freie Formen gegenübergestellt oder beides sogar miteinander verknüpft, dass eine dritte neue, für die Bildaussage wichtige Form geboren wird…

…mit erdigen, tonigen, kaum jedoch schrillbunten Farbpigmenten trägt er seine Farben Schicht um Schicht lasierend auf. Wir beobachten ein ähnlich methodisches Vorgehen bei archäologischen Ausgrabungen: Aufbauend auf eine unterste, älteste Kulturschicht folgen zahlreiche weitere Schichten, die in ihrer Farbe, ihrer Stärke oder auch darin, wie viel an materieller Substanz sich darin erhalten hat, Aussagen über das Werden und Vergehen einer Kultur ermöglichen…

Dr. Erich Schneider, Schweinfurt 1993